18 Oktober 2015

Hermann Hesse: Gesammelte Werke - Band 1 - Gedichte - Frühe Prosa - Peter Camenzind. Werkausgabe Edition Suhrkamp.






Hermann Hesse und ich
Hermann Hesse war wohl der erste Autor von “richtiger” Literatur, den ich ernsthaft las. Bis zum Alter von 17 Jahren umgab ich mich fast ausschließlich mit Büchern aus der Fantasy- und Science-Fiction - Ecke, die einzigen Ausflüge in die Welt der Klassiker stellten die Pflichtlektüren der Schule und für Jugendliche romanisierte Fassungen der griechischen Sagen des Altertums dar.

Hesse war also der erste Autor aus dem Bereich der “E-Literatur” (manche Literaturkritiker würden wohl auch seine Werke eher in den Bereich der “U-Literatur” stellen, ich persönlich halte von dieser überholten Unterteilung nicht viel; elitärer Unfug eben), den ich mit Leidenschaft las.

Der “Siddhartha” war mein erster Hesse-Roman, ich war 17 und frisch verliebt und dieses Buch öffnete mir die Tür heraus aus meinem schwäbischen Dorf und der christlichen Erziehung und hinüber in den verheißungsvoll ausschauenden “Osten”. Es folgten (in nicht mehr nachvollziehbarer Reihenfolge) mein Kirchenaustritt, die Entdeckung des Yoga und Yogananda’s “Autobiographie eines Yogi”, der Besuch diverser Esoterik-Messen in Stuttgart und im Tübinger “Casino”, die Beschäftigung mit tibetischem und japanischem Buddhismus und schließlich der Entschluß, nach der Lehre entweder Tibetologie in Freiburg oder Japanologie in Tübingen zu studieren, natürlich gepaart mit Religionswissenschaft.

All dies geschah, und es gab mehrere beeinflussende Schlüsselfaktoren auf diesem Weg der Entdeckungen, aber ausgelöst hat dies in der Tat Hermann Hesse. Vielleicht lag es am ähnlichen “kulturellen Code” - Hesse kam aus Calw, ich aus Weil im Schönbuch, Orte, die nicht einmal 40 Kilometer auseinander liegen. Eine Großmutter Hesse’s kam angeblich sogar aus meinem Heimatort.

Hesse wuchs auf in einem streng pietistischen Elternhaus, wo alleine der Wunsch, “Dichter” zu werden eine Sünde war und der erste Schritt auf dem “breiten Pfad” zur Hölle. Ich wurde in der beengten Gemeinde der Weilemer Neuapostolen erzogen, und wäre da nicht mein agnostischer, nordafrikastämmiger Vater gewesen, höchstwahrscheinlich auch in dieser Gemeinde geblieben und womöglich auch selbst noch Priester geworden.

Was bei Hesse die Dichtung war, war bei mir die Liebe zu Fantasy, Rollenspielen und der Sehnsucht nach einem “Reich der Feen und Elfen”, was ich zeitweise erhoffte, irgendwann einmal in Irland zu finden, welches in den 80er Jahren eine magische Anziehungskraft auf mich ausübte.

Nun habe ich von Hesse einige Romane gelesen, aber längst nicht alle. Seine Gedichte sind mir gut bekannt, seine frühe Prosa war es aber bis vor kurzem noch gar nicht. Seit gut 10 Jahren besitze ich zwar die Werkausgabe in zwölf Bänden, aber sie fristete ein unberührtes Dasein in meinem Bücherregal (wie so viele andere Bücher, deren Rezensionen hoffentlich in den kommenden Jahren ihren Weg in dieses Blog finden werden).

Wie dem auch sei, hier nun erst einmal meine Ansichten über den ersten Band, der aus drei Teilen besteht: ausgewählten Gedichten, der frühen Prosa und seinem ersten Roman, Peter Camenzind.


Gesammelte Werke 1 - Gedichte - Frühe Prosa - Peter Camenzind
(werkausgabe edition suhrkamp, Gesammelte Werke in 12 Bänden, Auflage 1976)

  1. Gedichte

Welkes Blatt
Jede Blüte will zur Frucht,
Jeder Morgen Abend werden,
Ewiges ist nicht auf Erden
Als der Wandel, als die Flucht.

Auch der schönste Sommer will
Einmal Herbst und Welke spüren.
Halte, Blatt, geduldig still,
Wenn der Wind dich will entführen.

Spiel dein Spiel und wehr Dich nicht,
Laß es still geschehen.
Laß vom Winde, der dich bricht,
Dich nach Hause wehen.

Kleiner Gesang
Regenbogengedicht,
Zauber aus sterbendem Licht,
Glück wie Musik zerronnen,
Schmerz im Madonnengesicht,
Daseins bittere Wonnen…

Blüten vom Sturm gefegt,
Kränze auf Gräber gelegt,
Heiterkeit ohne Dauer,
Stern, der ins Dunkel fällt:
Schleier von Schönheit und Trauer
Über dem Abgrund der Welt.

Die Gedichte Hesse’s lagen mir in meiner “Sturm und Drang”-Phase sehr am Herzen. Mit 17, 18 durchlebte ich mein “weltanschauliches Ringen”, stellte alles in Frage, was Teil meiner (christlichen) Erziehung gewesen war, wollte aber das Kind nicht mit dem Bade ausschütten und suchte für meine spirituellen Bedürfnisse einen neuen “Weg”. Es war das “Fin de Siècle”, und in Europa erlebte in den 1990er Jahren die “Esoterik” einen großen Boom. Sogar in Tübingen machte ein Esoterik-Laden auf, es gab Esoterik-Messen und auch ich las eifrig in diesem Gebiet, ständig bemüht, einen Mittelweg zwischen “echter” Spiritualität und markschreierischem Blödsinn zu finden (denn meinen Verstand konnte ich auch damals nicht abschalten, und so manche Blüte dieses Booms kam mir auch da schon recht unvernünftig vor).

So mancher bunten Gestalt begegnete ich damals. Und ob es nun westliche Wege wie Okkultismus, Magie, Paganismus; der von der kirchlichen Tradition losgelöste Engelsglaube oder indianische Heilrituale waren oder eben östlich angehauchte Traditionen aus dem buddhistisch-hinduistischen Umfeld - immer war es eine wichtige Aufgabe, in dem ganzen glitzernden Wirrwar und der offensichtlich wirtschaftlich-monetär motivierten Schar von Anbietern jene Körnchen Ernsthaftigkeit und “echter Tradition” zu finden, die einen wirklich innerlich und moralisch reifen lassen würden. Ein guter Leitfaden in jener Zeit war für mich die Grundphilosophie meines Vaters gewesen, Menschen mit Misstrauen zu begegnen, die zuviel Enthusiasmus an den Tag legten.

Hesse’s Gedichte kamen mir damals sehr entgegen, denn ihre hohe Emotionalität und Dramatik entsprach sehr oft meiner inneren Gefühlswelt. Gedichte wie “Nach dem Fest”, “Nebel” oder auch “Stufen” waren dabei die Prominentesten, wenn ich in lockererer Stimmung war, auch mal der “Mann von 50 Jahren”.

In dieser Ausgabe sind Gedichte aus allen Lebensaltern Hesse’s vertreten, und mit dem jetzigen Abstand von meiner eigenen Jugendzeit kommen sie mir teilweise zu emotional vor, es wundert mich manchmal, wie Hesse auch im Alter immer noch eine Gefühlswelt pflegen konnte, die derjenigen meiner Jugend entsprach. Manche Gedichte kann ich heute nur noch überfliegen, bei anderen muss ich innerlich lächeln, aber vor allem seine auf den ersten Blick harmlos daherkommenden Naturbetrachtungen (die ich damals als Jugendlicher eher uninteressiert überflogen hatte) erscheinen mir jetzt in einem neuen, hoch relevanten Licht. Denn wo der junge Hesse seine Gefühle vor allem in Liebesthemen zum Ausdruck bringt, erscheint der ältere Hesse eine beizeiten starke Nostalgie zu fangen, beizeiten eine düster-realistische Nähe des Todes zu atmen.

  1. Frühe Prosa
Die frühe Prosa, hier vertreten mit diversen Erzählungen unter dem Titel “Eine Stunde hinter Mitternacht” und Geschichten rund um den Hesse-Alter-Ego “Hermann Lauscher” las ich dieses Jahr zum ersten Mal.
Teilweise ist die etwas überschwülstige Romantik der ersten Prosastücke für mich hart zu ertragen - es ist einfach zu lange her, seitdem ich ernsthaft verliebt war, und nichts steht mir derzeit ferner im Leben als eben jene Gefühle von Liebe und verliebt zu sein...

Der “Hermann Lauscher” Zyklus hat mir hingegen sehr gefallen. Die Erzählungen um den unsteten Studenten, auch eine Geschichte (“Die Novembernacht”), die im Tübingen des späten 19. oder sehr frühen 20. Jahrhundert spielt (und in den Kneipen der Tübinger Altstadt), hat in mir liebe Erinnerungen geweckt sowie sehr viel Nostalgie. “Lulu” wiederum atmet pure Magie und ist Hesse’s Verbeugung vor E.T.A. Hoffmann. Die “Schlaflosen Nächte” wiederum triefen mir zu viel mit einer Mischung aus Depression und Selbstmitleid, und ich fand keinen Bezug zu ihnen.

Abgeschlossen wird dieser Teil des Buches von einigen Tagebucheinträgen aus dem Jahre 1900. und hier erhält man ganz interessante Einblicke in Hesse’s Gefühls- und Gedankenwelten.
Auch seine Meinungen zu anderen Autoren sind teilweise von Interesse: “(...) es ist körperlich ungesund, solche Sachen zu lesen. Mit Tolstoi geht es mir genau wie mit Zola, mit Ibsen, mit Luther, mit Hebbel und zwanzig anderen Größen - sehe ich sie, so muss ich den Hut abnehmen, wohler aber ist mir, wenn ich sie nicht sehe.”

  1. Peter Camenzind
Sein erster Roman also: Peter Camenzind. Zum ersten mal also lese ich ihn, 23 Jahre nach meiner Begegnung mit Siddhartha. Fazit? Sehr anders. Der Camenzind scheint mir, spätere Werke Hesses kennend, wie ein recht unfertiger “Demian” oder halbgarer “Steppenwolf”. Ein Versuch. Ein Entwurf. Aber das wird der Geschichte natürlich nicht gerecht, die immerhin sein erster Roman war. Es zeigt sich also schon hier die Gangart und Richtung, in die Hesse’s spätere Werke gehen werden.
Peter Camenzind, Sohn eines Schweizer Bergtales, der außer Ziegen über die Almen zu treiben vor seinem Umzug in die große Stadt nicht viel von der Welt wusste, liest sich flüssig und angenehm, der Roman erweckt aber nicht dieselben großen Gefühle der späteren Werke, und er hinterlässt auch nur ein bedingtes Gefühl von Befriedigung am Ende der Geschichte - das Ende des Romans wirkt unfertig und nicht endgültig.

Der introvertierte Bauernsohn, der in Basel und Zürich Schwierigkeiten hat, Anschluss an die “besseren Kreise” zu finden, seine Gefühle in gesellschaftlich akzeptabler Weise zum Ausdruck zu bringen. Der viel und gerne trinkt und auch kräftig zulangen kann.

Was im Gedächtnis bleibt, sind Szenen der Zärtlichkeit wenn er sich um einen “Krüppel” kümmert und schließlich zu sich nach Hause aufnimmt oder seine Italienreisen, wo er sich auf einmal vom deutschsprachigen Kulturkreis verabschieden und das Leben so leben kann, wie sein innerstes Selbst es liebt.

Eine Schlüsselszene der Erkenntnis und inneren Entwicklung, die auch für Hermann Hesse und sein Werk wichtig und aussagekräftig war und ist, wird auch im Camenzind geschildert, namentlich die bewusste Wahl, dass es Hesse nicht um die Veränderung der Gesellschaft durch politische Bewegungen oder Meinungen geht. Es liegt ihm einzig an der Beeinflussung und Veränderung des Individuums.

“(...). Andere hielten es für erstrebenswert, den ewigen Weltfrieden herbeizuführen. Und wieder einer kämpfte für die darbenden unteren Stände, oder sammelte und redete dafür, dass Theater und Museen fürs Volk gebaut und geöffnet wurden. Und hier in Basel wurde der Alkohol bekämpft.
In all diesen Bestrebungen war Leben, Trieb und Bewegung; aber keine davon war mir wichtig und notwendig, und es hätte mich und mein Leben nicht berührt, wenn alle jene Ziele heute erreicht worden wären. Hoffnungslos sank ich in den Stuhl zurück, schob Bücher und Blätter von mir und sann, und sann. Dann hörte ich vor den Fenstern den Rhein ziehen und den Wind sausen und lauschte ergriffen auf diese Sprache einer großen, überall auf der Lauer liegenden Schwermut und Sehnsucht. Ich sah die blassen Nachtwolken in großen Stößen wie erschreckte Vögel durch den Himmel flattern, hörte den Rhein wandern und dachte an meiner Mutter Tod (...).”

Hermann Hesse hat dies später immer wieder gesagt: in seiner Jugend hätte er auch an Marx und Lenin gedacht und für eine kurze Zeit lang geglaubt, die großen gesellschaftlichen Gegenentwürfe hätten formende Kraft, um die Menschheit als Ganzes weiterzubringen. Aber Hesse war zu sensibel und zu intelligent, um auf die großen Ideologien hereinzufallen. Dass der Mensch, so wie er ist, so wie das Individuum ist, ganz unabhängig von der vorherrschenden Gesellschaftsordnung im Dunkeln sein und bleiben würde, sah er nur zu deutlich.

Deshalb zielt er auf das Kern des Individuums. Selbst sein Buch über den Buddhismus und die Erreichung des Nirvana ist letztlich ein sehr westliches, ein sehr modernes Buch: es ist die westlich-individualistische Antwort auf den Buddhismus.

Heute erscheint Hesse's Welt- und Menschenbild als Norm, aber damals, als der junge Schwabe sich in der Schweiz vor dem Irrsinn der Weltkriege und Rassenideologien verschanzte, war er seiner Zeit weit voraus. Ähnlich wie Nietzsche, wenn auch ganz anders, war auch Hesse seiner Zeit um mindestens 50 Jahre voraus. Manche seiner Werke wurden erst sehr viel später Teil der Populärkultur (wie der "Steppenwolf" ein Schlüsselroman der Hippie-Bewegung wurde).

Und erscheint heute vieles aus Hesse's Feder antiquiert und überholt, so kann man auch im Jahre 2015 immer noch persönlichen Gewinn aus einer ernsthaften Lektüre Hesse's ziehen.

16 Oktober 2015

Christoph Ransmayer: Der Fliegende Berg






2006 bekam ich als Abschiedsgeschenk von meinem studentischen Nebenjob bei “academic books” in Tübingen (mein Interesse an tibetischem Buddhismus und die Werbung für Ransmayrs neues Buch im Börsenblatt waren wohl ausschlaggebend gewesen), diesen Roman, welchen zu lesen ich leider nie die Zeit fand.

Erst viele Jahre später in Irland war es nun endlich so weit und aus einem inneren Impuls heraus las ich das Buch dann innerhalb einiger Tage durch.

Was ich amüsiert und überrascht feststellte: die Protagonisten des Romans sind Iren, und der österreichische Autor lebt zeitweise in Irland. Als ich das Buch bekam, war noch nicht abzusehen, dass es mich bald nach Irland verschlagen würde; und all die (fast 8) Jahre, in denen das Buch ungelesen in meinem Bücherregal hier in Dublin stand hatte ich keine Ahnung, dass es teilweise hier in Irland spielt - wenn auch nur in der Erinnerung des Hauptprotagonisten.

“Der fliegende Berg” ist ein Roman, der zunächst anmutet wie ein Gedicht-Epos, denn er ist im “Flattersatz” verfasst (der Autor nennt ihn, bezugnehmend auf den Titel seines Romans und zentralen tibetischen Berg seiner Geschichte auch “fliegender Satz”).

Einmal an die Versform gewöhnt, liest sich das Buch flüssig.

Ransmayr stellt eine Beziehung her zwischen Irland und Tibet, eine Verbindung, die zunächst komisch anmutet, aber bei näherer Betrachtung doch sinnvoll erscheint.
Irland, die unterdrückte Insel, welche teilweise noch von den Briten besetzte Insel, die zwar Berge hat, jedoch kaum nennenswerte Erhöhungen über Meeresspiegel.

Tibet, welches gar kein Land mehr ist (wie Irland einst kein eigenständiger Staat war), und dessen tiefste Punkte immer noch weit, weit über dem Meersspiegel liegen. Dessen Berge aber fossile Zeugen urzeitlicher Meeresgründe bergen.

Vom jetzigen Meer auf die höchsten Berge, die das einstige Meer waren. Von der jetzigen Freiheit auf die Unfreiheit, die einst aber frei waren.

Auch der zeitliche Verlauf der Geschichte ist “flatterhaft”. Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit vermischen sich in den Erinnerungen des sterbenden (gestorbenen?) Ich-Erzählers. Mal spielt die Handlung in seiner Kindheit an der irischen Südwestküste, mit Reminiszenzen an den Vater, der Aktivist der IRA war, und die Mutter, welche mit einem protestantischen Nordiren durchbrannte.

Dann mit der tibetischen Geliebten, welche auch Mutter ist und deren verstorbener Ehemann Opfer chinesischer, willkürlicher Gewalt wurde.

So gesehen ist Ransmayers Roman eine Parabel auf die Vermählung von Meer und Berg, von Freiheit und Gefangenschaft, von Leben und Tod, von Vergangenheit und Zukunft.

Im Zentrum, immer wieder, die ungleiche Beziehung zweier ungleicher Brüder. Der eine ein ehemaliger, erst zurück in Irland, dann mit dem älteren Bruder in Tibet gestrandeter Seefahrer, der klar Abhängig ist von der Entschlossenheit seines Bruders, bis hin zu dem Punkt, wo er die Träume und Pläne des Bruders übernimmt und das eigene Ich zurück stellt.

Liam, der ältere Bruder, dessen Name gebetsmühlenartig wiederholt wird im Verlauf der Geschichte. Der Draufgänger, der Unnachgiebige, der nicht versteht, was sein kleiner Bruder an der verwitweten Mutter Nyema vom Volk tibetischer Nomaden und Yak-Hüter findet, der schließlich in Konkurrenz tritt zu ihr und den Bruder vor die Wahl stellt - sie oder ich.

Und immer wieder das Motiv des mystischen fliegenden Berges, wo frei nach Nietzsche die “höchsten Höhen auf die tiefsten Tiefen” treffen werden (getroffen wurden?).

Alles in allem eine faszinierende Reise durch die Abgründe der menschlichen Seele, exemplarisch dargestellt an zwei irischen Brüdern, dem Kampf und Verlangen nach Unabhängigkeit und der Unmöglichkeit, diese sowohl in den Niederungen menschlicher Bestrebungen als auch auf den höchsten Gipfeln der Welt zu finden - denn wo auch immer man hingeht, man nimmt sich selbst, und damit seine Abhängigkeiten und Gefangenheit, mit sich.

Am Ende ist der Versuch der Freiheit zum Scheitern verurteilt, doch das Scheitern geschieht ohne Bitternis, und es ist das Akzeptieren des “So-Seins”, welches dann doch zur Freiheit in der Unfreiheit führt.

Wahrlich, ein tibetisch-irischer Roman.